Klassische Homöopathie

Bereits in frühesten heilkundlichen Schriften wird das der Homöopathie zugrunde liegende Ähnlichkeitsprinzip erwähnt. Es findet sich bereits in der alchemistischen Signaturenlehre des Paracelsus (1493-1541) und in der Spagyrik. Hahnemann war es dann gegen Ende des 18. Jahrhunderts, der dies genauer erforschte, in die homöopathische Form brachte und das Prinzip, nachdem er es strukturiert hatte, in die bekannten Worte fasste:

Similia similibus curentur = Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.
Für die homöopathische Praxis bedeutet dies nun, dass der Therapeut ein homöopathisches Mittel finden muss, das nach Einnahme beim gesunden Patienten genau die Symptomatik (nicht die Krankheit!) hervorruft, die der Patient gerade zeigt und das umgekehrt nach homöopathischer Erfahrung genau diese Symptome heilen hilft.

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Wie funktioniert die Homöopathie?

Samuel Hahnemann erklärt das homöopathische Wirkprinzip in seinem Organon wie folgt:
„Zwei Krankheiten, die nach der Art zwar verschieden sind, aber in ihren Äußerungen, Wirkungen (sowie durch die Leiden und Symptome, die sie verursachen) sehr ähnlich sind, vernichten sich, sobald sie im Organismus zusammentreffen.
Die stärkere Krankheit vernichtet die schwächere Krankheit.
Die stärker (hinzukommende) Krankheitspotenz besetzt wegen ihrer Wirkungsähnlichkeit (vorzugsweise) dieselben Teile im Organismus, welche bisher vom schwächeren Krankheit bereits krankhaft verändert (affiziert) waren. Dieser (schwächere Krankheit bereits) kann nun nicht mehr wirken und erlischt. Wenn sich die neue (ähnliche) stärkere Krankheitspotenz (des Gefühls) des Kranken bemächtigt, dann kann das Lebensprinzip die schwächere Krankheit Potenz nicht mehr fühlen. Sie existiert nicht mehr. Denn sie ist nichts Materielles, sondern nur eine dynamische Erkrankung (Perfektion, krankhafter Zustand). Das Lebensprinzip bleibt nur von der neuen (stärkeren) Krankheitspotenz affiziert – aber auch nur vorübergehend.“

George Vithoulkas, vertritt eine modernere Theorie zum homöopathischen Wirkprinzip:
Er versteht die Krankheitssymptome als den Versuch des Körpers im Gleichgewicht und damit gesund zu bleiben. Das nach dem Ähnlichkeitsprinzip ausgewählte homöopathische Mittel unterstützt den Abwehrmechanismus des Körpers bei seinem Heilungsprozess. Dies geschieht dadurch, dass das korrekt ausgewählte homöopathische Mittel, durch die Erzeugung derselben Symptome, dem Abwehrmechanismus zusätzliche Kraft bereitstellt, die Krankheit zu überwinden.

Ein kurzes Beispiel
Sie leiden an einer bestimmten Krankheit. Diese bringt die Symptome A, B, C und D hervor. Durch das Hervorbringen genannter Symptome, versucht der Körper die Krankheit zu besiegen, um im Gleichgewicht zu bleiben. Im Rahmen der homöopathischen Behandlung werden ihre individuellen Symptome (A, B, C und D) analysiert und das nach dem Ähnlichkeitsprinzip passende homöopathische Mittel verabreicht. Dieses Mittel würde bei einem gesunden Menschen exakt die Symptome A, B, C, und D hervorrufen. Im Krankheitsfall unterstützt es den Abwehrmechanismus des Körpers dadurch, dass der bereits begonnene Heilungsversuch des Körpers verstärkt und dadurch unterstützt wird. Es kommt zu sogenannten homöopathischen Erstverschlimmerung mit anschließender Heilung.
Nach meinem Verständnis der klassischen Homöopathie und dem heutigen Stand der Wissenschaft komme ich, wie mein Professor George Vithoulkas, zu dem Schluss, dass Samuel Hahnemann, so brillant er auch war, in diesem Punkt falsch lag. Das bringt mich zurück zu meinem Verständnis von Menschen, die glauben, dass die Homöopathie nur den Placeboeffekt nutzt oder nur funktioniert, wenn man daran glaubt.
Wer die Aussagen von Samuel Hahnemann liest und den heutigen Stand der Wissenschaft kennt, muss zwangsläufig zu dem Schluss kommen, dass die Homöopathie so nicht funktionieren kann. Legt man dagegen die Erkenntnisse von Professor Vithoulkas zugrunde, erklärt sich plötzlich, warum die Homöopathie über Jahrhunderte fantastische Heilerfolge erzielt hat. Das System hat also immer funktioniert, nur die Erklärung war falsch.
Ich würde mich freuen, wenn ich Sie zum Nachdenken anregen oder vielleicht Ihre Sicht auf die Homöopathie positiv beeinflussen konnte.

Weitere Antworten auf häufig gestellt Fragen finden Sie auf unserer FAQ Seite »